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Hamburg

S-Bahn in Hamburg: Schwerbehinderte Frau blieb "weinend am Boden" zurück


S-Bahn Hamburg reagiert auf Kritik
Schwerbehinderte Frau blieb "weinend am Boden" zurück

Von t-online, pb

Aktualisiert am 20.05.2025 - 06:55 UhrLesedauer: 2 Min.
S-Bahn in Hamburg (Symbolfoto): Eine Hamburgerin hat in der S3 bei Stellingen offenbar einen "zutiefst würdelosen Moment" erlebt.Vergrößern des Bildes
S-Bahn in Hamburg (Symbolfoto): Eine Hamburgerin hat in der S3 bei Stellingen offenbar einen "zutiefst würdelosen Moment" erlebt. (Quelle: IMAGO/BODE/imago)
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Ein S-Bahn-Kontrolleur gerät mit einer schwerkranken Frau aneinander. Sie bricht in Tränen aus. Nun reagiert die Bahn auf die Schilderungen der Frau.

Eine unheilbar an Krebs erkrankte Frau hat in einer Hamburger S-Bahn der Linie S3 offenbar eine erschütternde Begegnung mit einem Fahrkartenkontrolleur erlebt. Der Mitarbeiter soll die 43-jährige Susan Sommerfeld in der Nähe der Station Stellingen demnach aufgefordert haben, das Mehrzweckabteil zu verlassen – trotz ihrer offensichtlichen gesundheitlichen Probleme. Dorthin hatte sich Sommerfeld gesetzt, um nachhause zu kommen.

Die Palliativpatientin, die an metastasierendem Brustkrebs im Endstadium leidet, befand sich an diesem Tag nach eigenen Angaben in einem äußerst schwachen Zustand. "Heute ist mein Kreislauf zusammengebrochen. Ich hatte starke Schmerzen, kaum Luft, mein Puls lag bei 120 im Sitzen", berichtete Sommerfeld auf ihrem Instagram-Account "Diagnose Leben". Daher sei sie nicht mehr in der Lage gewesen, mit dem Fahrrad weiterzufahren und war samt Rad in den Zug gestiegen.

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Als sie dem Kontrolleur ihre schwere Erkrankung erklärt habe, soll dieser sie mit den Worten "Verpiss dich mit dem Fahrrad hier" beleidigt haben. Der Mitarbeiter habe die schwerbehinderte Frau dann aufgefordert, zwei Waggons weiterzugehen und sich auf einen anderen Sitzplatz zu setzen.

Frau bricht weinend in der S-Bahn zusammen

Ihren Schwerbehindertenausweis, der sie zum Sitzen auf dem Platz in dem Mehrzweckabteil berechtigt hätte, wollte der Kontrolleur laut Sommerfeld nicht sehen. Die geschwächte Frau sei schließlich kraftlos auf den Boden zwischen den Türen zusammengesackt und habe begonnen zu weinen. "Der Kontrolleur blieb stehen, forderte mein Ticket – und ging dann einfach weiter", schildert Sommerfeld den Vorfall.

Gegenüber dem "Hamburger Abendblatt" äußerte sich die Deutsche Bahn am Montag. "Wir sind bereits dabei, den Fall genau zu prüfen", erklärte eine Bahnsprecherin auf Anfrage. "Die Haltung der S-Bahn Hamburg ist hier klar, wir dulden ein solches Verhalten nicht. Klar ist: Respekt ist ein Grundwert der S-Bahn Hamburg. Diskriminierung hat bei uns keinen Platz – weder gegenüber unseren Kunden und Kundinnen noch gegenüber unseren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen."

Sommerfeld: "Zutiefst würdeloser Moment"

Sommerfeld beschreibt den Vorfall als "zutiefst würdelosen Moment" ohne Mitgefühl, Respekt oder Menschlichkeit. Sie appelliert an die Bahn, sicherzustellen, dass das Kontrollpersonal im Umgang mit schwerbehinderten, akut erkrankten und vulnerablen Menschen entsprechend geschult wird, "damit solche Situationen in Zukunft nicht mehr passieren".

Die Hamburgerin kritisierte in ihrem Instagram-Post zudem, dass in Deutschland Menschen mit unsichtbarer Schwerbehinderung sich ständig rechtfertigen müssten – "selbst im Moment größter Schwäche".

Verwendete Quellen
  • instagram.com: Beitrag von @diagnose_leben
  • "Hamburger Abendblatt" (E-Paper) vom 19. Mai 2025
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